Sprache auswählen

Hochzeit

Hochzeiten fanden früher vorwiegend im Spätherbst und im Winter statt, im Haus des Elternpaares, in dem das junge Paar wohnen sollte. Später verlagerten sie sich mehr und mehr  in den Sommer und in den Gemeindesaal, der für die immer zahlreicher werdenden Gäste ausreichend Platz bot.

Die Ausrichtung einer Hochzeit erforderte großes organisatorisches Geschick, jedoch erleichterte die festgelegte traditionelle Ordnung die Planung. An den Vorbereitungen waren eine große Anzahl Frauen und Männer aus der Verwandtschaft, Nachbarschaft und Freundschaft beteiligt. Das gesamte Dorf nahm mit Freude und Interesse Anteil an dem Geschehen.

Tage vorher wurde geschlachtet, gekocht, gesotten und gebacken, der Hochzeitssaal geschmückt, die Tische gedeckt.

Am Hochzeitstag, einem Sonntag, trafen sich die Gäste im Hochzeitshaus, wo sich der Hochzeitszug formierte. Unter Glockengeläut, zum Takt eines Marsches, gespielt von der Blasmusik, ging es zur Kirche, wo die Trauung während des Gottesdienstes stattfand.

Nach der Trauung ging es begleitet von der Blaskapelle zurück ins Hochzeitshaus,  wo das "Gaben" - Beschenken des jungen Paares mit Geld- oder Sachgeschenken – erfolgte. Dann begab sich der geschlossene Hochzeitszug in den Gemeindesaal, wo bis in die Morgenstunden ausgiebig gegessen und getanzt wurde. Zwischen den Tänzen brachten verschiedene Gesellschaftsspiele, Abwechslung und Spaß, so die Brautentführung und “ Gangfraendaunz“,- „Der Tanz der jungen Frau“.

Am zweiten  Hochzeitstag, dem „Jungfrauentag“ wurden die Frischverheirateten mit Musik geweckt. Die Anwesenden, oft lustig verkleidet, zusammen mit dem jungen Paar und der Musik, gingen von Gasse zu Gasse durch das ganze Dorf und weckten alle Gäste, die verschlafen hatten. Oft spielte man den „Verschlafenen“ kleine Streiche, alle hatten viel Spaß dabei. Schließlich traf man sich im Hochzeitshaus beim „Brodenlavend“, ein kräftiger Eintopf der alle wieder munter machte. Es wurde anschließend noch getanzt. Gegen Abend halfen dann alle Jugendlichen beim Aufräumen.

Vorbereitungen

Hochzeitszüge

Gabentisch

Aufwecken