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Geburt

Geburten fanden ausnahmslos zu Hause unter der Obhut der Dorfhebamme statt. Ein Arzt wurde nur hinzugezogen, wenn Komplikationen vorauszusehen waren.

Mutter und Kind durften bis zur Taufe das Haus nicht verlassen um sich keinen „bösen Blicken“ auszusetzen. Nach dem weit verbreiteten Aberglauben, schützte erst der Taufakt beide vor teuflischem Ungemach. Die Versorgung mit warmen und kräftigenden Mahlzeiten übernahmen bis zur Taufe die Nachbarschaft, Freundschaft und Verwandtschaft, so dass sich die Wöchnerin unbeschwert erholen konnte. Lange Zeit wurden die Neugeborenen fest gewickelt „gefatscht“; die Ärmchen fest an den Körper gebunden, die Beinchen unbeweglich eingewickelt. Die heute als barbarisch empfundene Wickelmethode sollte das gerade Wachstum fördern und das Kind vor Verletzungen durch die eigenen Fingernägel schützen.